Fazit: Mit 21 Punkten Unterschied endet das letzte Gruppenspiel für die beiden unterschiedlichen Teams. Puerto Rico muss wie erwartet die Heimreise antreten, kann sich aber zumindest darüber freuen, das erste Viertel gewonnen zu haben. Die USA knacken wieder die 100 Punkte und konnten sich zur zweiten Halbzeit harmonisch in eine gute Stimmung spielen. Ihr Scoring ist dabei weitestgehend ausgeglichen, herausragender Akteur ist ohne Zweifel aber Anthony Edwards, der nicht nur mit 26 Punkten Top-Scorer wurde, sondern per Windmill-Dunk auch die Halle zum Beben brachte.

Was für eine Szene zum Schluss! Embiid bleibt kurz vor der Mittellinie stehen, um die Uhr runterlaufen zu lassen. Als Abschied aus Lille hält er die Kugel in einer Hand fest und animiert mit der anderen die Arena provokant zu noch lauteren Pfiffen. Je nach Geschmack ist das schon etwas unangenehm, das übertrifft er dann mit dem extrem weiten Dreier, der dann kläglicherweise als Airball an Brett und Ring vorbeifliegt.

Embiid testet seinen Touch vorne, ist aber selten erfolgreich. Trotzdem geht es für die Superstars auch in diesem Spiel ohne Mühe in die Dreistelligkeit. Die Spieler scheinen wirklich eine gute Chemie gefunden zu haben und wirken auch in der Körpersprache und Mimik sehr harmonisch.

Kerr hat Erbarmen mit den Gegnern und nimmt Edwards in der Auszeit raus. Auch von der Bank zeigt er sich aber laut und reklamiert, dass ein Angriff der Gegner im Aus gewesen sei. Das kann man bei dem Spielstand drüber finden, zeigt aber auch den Ehrgeiz der Amerikaner, die vorne durch schöne Laufwege ihre Team-Fähigkeit unter Beweis stellen.

Edwards trifft den nächsten von draußen und auch Adebayo will seine Athletik mit einem Dunk mit Ausrufezeichen versehen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch wieder zwei Dreier, sodass Puerto Rico den Abstand weiter unter 30 halten kann.

Edwards hat aber mal richtig Bock. Nach dem eigenen Steal geht er frei auf den Korb zu und per Windmill-Dunk hämmert er für das johlende Publikum den Ball in einer spektakulären Einzelaktion in den Ring. Er läuft auch nach dem Korbleger mit einem super Dribbling grinsend durch die Halle.

Natürlich ist das Spiel längst durch aber in der letzten Aktion des dritten Viertels und in der ersten dieses Abschnitts treffen die Außenseiter einen Dreier.

Viertelfazit: Die USA ziehen gegen ein mittlerweile extrem ungefährliches Puerto Rico immer weiter davon. Es gibt auch immer weniger Highlights, zu deutlich ist das Geschehen. Edwards zeigt sich mit 19 Punkten besonders spielfreudig.

Puerto Rico wirft einen Backstein nach dem nächsten und die USA können den Ball von Star zu Star laufen lassen, die inzwischen alle in einen Rhythmus gefunden haben. Ortiz kann dann aber doch nochmal für ein Highlight sorgen, indem er unter dem Korb durchgeht und dann rückwärts über sich in den Ring legt.

Puerto Rico bekommt fast keinen Angriff zu Ende gespielt und auf der anderen Seite lassen sie dann Durant zu viel Platz. Wie im Training kann er mit viel Zeit von halbrechts abdrücken und verwandelt natürlich. Kurz danach ist auch Edwards aus der Bewegung für Drei erfolgreich. Er animiert die Halle nochmal.

Embiid trifft dann auch den freien Dreier halblinks und grüßt erneut die Halle. Auf der Gegenseite kann Alvarado aber nach Ewigkeiten auch mal wieder für sein Team einen Dreier auf die Anzeige bringen.

Die Amerikaner treffen schlecht, für die Außenseiter geht es in der Suche nach guten Matchups oder Räumen oft tief in die Wurfuhr. Dann ist Romero auch zweimal von der Freiwurflinie nicht erfolgreich.

Die ersten 90 Sekunden verstreichen ohne Unterbrechung und Pause. Dann kann Puerto Rico die ersten Punkte erzielen.

Halbzeitfazit: In der zweiten Hälfte von Viertel Zwei zeihen die Superstars dann doch davon. Mit einem 2:18 Lauf steht es am Ende des Viertels 45:64. Der Teilerfolg der Viertel-Führung ist für Puerto Rico damit blitzschnell dahin, weil aus dem Feld fast gar nichts mehr fallen will. Bei den Amerikanern war Edwards von der Bank der auffälligste Mann, mit 12 Punkten steht er aber immer noch einen Zähler hinter Alvarado als Top-Scorer.

Das nächste Highlight. Nach dem Steal passt LeBron nach vorne auf den den Sprint anführenden Curry. Beide Verteidiger eilen ihm hinterher, sodass er nicht in den Ring, sondern nur an das Brett legt. Er weiß nämlich, dass James ihm hinterherlief und so spektakulär frei dunken kann.

Embiid ist für zwei mit einem Hook-Shot erfolgreich und erhöht die Führung auf zehn. Anschließend gibt es noch einen Gruß für das Publikum, das daraufhin noch lauter buht. Dann erhöht LeBron mit zwei Freiwürfen sogar nochmal.

Wichtige Minuten für Embiid. Romero stopft ihn mit dem spektakulären Dunk-Versuch beinahe aufs Poster, aber mit viel handkontakt kann der Center blocken. Auf der anderen Seite wird er durch einen tollen James-Pass bedient.

Die USA ziehen durch das gute Rebounding eigentlich etwas davon, doch Puerto Rico ist zweimal in Folge am Ring erfolgreich. Vorausgegangen war beim zweiten Mal ein sehr leichtsinniges Dribbling im Aufbau von LeBron, der im zurücklaufen, dann nichtmehr den Block setzen konnte.

Ist das absurd! Weil die USA aktuell mit einem großen Lineup spielen, holen sie auch die offensiven Rebounds. Durant und Curry verfehlen aus der Distanz doch im dritten Anlauf kann KD dann von halblinks eben doch noh verwandeln.

White wirft zweimal in Folge den Dreier einen Tick zu lang und durch Waters kann Puerto Rico wieder in Führung gehen. Das hat aber nur kurz Bestand, denn Durant trifft wie gewohnt seinen Wurf und stellt damit auf 35:36.

Alvarado antwortet kurz, aber Edwards hat längst das Unterhaltungsprogramm übernommen. Erst singt er in einer Spielpause bei Rihannas Diamonds mit, nur um wenige Augenblicke später den Dreier von rechts einzuschweißen.

Davies lässt nicht mit sich spielen! Conditt IV dreht sich für seinen Geschmack einmal zu oft und das Tänzchen stoppt der Center der LA Lakers mit einem stumpfen Block. Es geht nach vorne und das Zuspiel von Adebayo stopft er dann ebenso humorlos in den Ring. Weil die Puerto Ricaner beim eigenen Aufbau schlafen, ist die Kugel sofort wieder bei den Favoriten und Durant trifft den zentralen Dreier im zweiten Anlauf.

Viertelfazit: Mit 30:25 geht es in die erste Pause. Völlig überraschend führen die Außenseiter mit fünf Punkten. Fünf von acht Dreiern fanden Weg in den Korb, wohingegen die Offensive der NBA-Stars noch etwas müde und durcheinander wirkt. Im Nachhinein wird dann aber noch ein Dreier zu einem Zweier geändert, sodass es mit 29:25 ins zweite Viertel geht.

Die Auszeit wirkt. Die Superstars wirken offensiv etwas fokussierter: Erst trifft Edwards links im Feld für zwei, Adebayo kann mit einer Finte zum einfachen Dunk stopfen.

Puerto Rico läuft richtig heiß und Kerr muss als Headcoach die Auszeit nehmen. Howard und Ford verwandeln beide von draußen und auf einmal ist der Außenseiter mit acht vorne.

Puerto Rico lässt sich nicht abschütteln! Alvarado verwandelt den Distanzwurf von halblinks und auf der Gegenseite verliert die USA den Ball durch ein Missverständnis. Dann ist es auf der Gegenseite Toro der einen vom Ring abspringenden Ball doch noch hineintipt.

Auch Embiid darf sich mal wieder zeigen! Nachdem erst Reed über ihn zum Putback-Dunk Springt ist er vorne per Wurf von der Freiwurflinie erfolgreich. Hinten blockt er dann nach dem Drive des Guards.

Die Führung ist wieder bei den Favoriten. Dieses Mal wirkt Waters' Sprungwurf wegen des Misserfolgs etwas überhastet und auf der anderen Seite trifft Curry, er selbst würde wohl sagen endlich, einen Dreier von halblinks im Fastbreak. Gegen den Südsudan hatte er alle sechs Versuche von draußen nicht ins Ziel gebracht.

Waters dreht sich um sich selbt und trifft mit wahnisnniger Balance den Sprungwurf über den Gegenspieler. Kurz darauf erhäht Alvarado per Dreier.

Dann dreht aber Puerto Rico auf. Embiid verpasst zwei Freiwürfe, auf der anderen Seite sind Reed per Jumper und Alvarado mit einem von zwei Freiwürfen erfolgreich.

Embiid gewinnt den Tip für die USA. Gegen den Südsudan war der Center nicht zum Einsatz gekommen. Die Franzosen buhen ihn weiter aus, weil er eigentlich für Frankreich spielen wollte, sich im Vorfeld der Spiele dann aber doch für die USA entschied. Den ersten Korb durch Tatum legt er mit einer schnellen Bewegung vor.

Im Spiel gegen die Afrikaner waren die üblichen Verdächtigen aber gar nicht so stark: Stephen Curry traf beispielsweise untypischerweise keinen seiner sechs Dreier und einen von neun Versuchen aus dem Feld. LeBron sammelte mehr Turnover (6) als Assists (5), aber wenn dann Adebayo (18Pkt) Durant (14Pkt) und Edwards (13Pkt) als Top-Scorer des Teams von der Bank kommen können, ist das auf ein Turnier gesehen wohl immer noch kein Problem.

Auch drumherum sind die NBA-Stars eher ein großes Medien-Thema. Ikone LeBron James durfte die Amerikanische Delegation als Fahnenträger anführen, bei unzähligen Übertragungen werden die erkundungsfreudigen Spieler auf den Rängen anderer Sportarten gezeigt.

Blass ist genau das falsche Wort, um die amerikanischen Basketballer in diesem Turnier zu beschreiben. Serbien wurde im Eröffnungsspiel in einer Fabel-Leistung von Superstar Kevin Durant mit 110:84 vom Feld gefegt. Gegen den Südsudan gab es dann einen etwas weniger aufregenden 103:86-Erfolg, bei dem die zweite Hälfte sogar verloren wurde.

Mit Jose Alvarado von den New Orleans Pelicans haben auch die Puerto Ricaner einen NBA-Spieler in ihren Reihen. Nach einem guten Start gegen den Südsudan als Top-Scorer mit 26 Punkten blieb er bei der Blowout-Niederlage (66:107) gegen Serbien mit zwei Punkten in 17 Minuten sehr blass.

Mit den USA trifft der große Gold-Favorit im Basketball auf Puerto Rico, das als das schwächste Team der Gruppe eingeschätzt werden kann. Durch die Gruppenkonstellation war schnell klar, dass die ersten beiden Plätze für die USA und Serbien als Vizeweltmeister reserviert sein würden. Im inoffiziellen Spiel um den dritten Platz setzte sich dann der Südsudan mit 90:79 gegen Puerto Rico durch.