Fazit:
Im letzten Gruppenspiel fangen sich Deutschlands Hockey-Frauen ihre zweite Niederlage im Turnier ein, unterliegen Belgien mit 0:2. Nach gutem Beginn verloren die Danas während einer frühen Unterzahl den Faden, der Gegner fand zugleich richtig gut in die Partie. Und obwohl es da noch 0:0 stand, schien das schon richtungsweisend gewesen zu sein. Erst wenig später gingen die Belgierinnen in Führung, legten Anfang des zweiten Viertels nach. Und was immer die Deutschen danach versuchten, sie fanden nie richtig zu ihrem Spiel. Es blieb bei Stückwerk, viele Ungenauigkeiten störten den Spielfluss. So ergaben sich kaum Torchancen. Erst mit der Schlussoffensive deutete sich zumindest Gefahr an. Doch das Momentum konnten die Mädels von Valentin Altenburg nie auf ihre Seite ziehen und hätten vermutlich noch eine Stunde länger spielen können, ohne zum Torerfolg zu kommen. So zieht Belgien in der Tabelle der Gruppe A noch an Deutschland vorbei, wird es im Viertelfinale mit Spanien zu tun bekommen. Die Danas treten am Montag in der Runde der letzten Acht gegen Argentinien an.

Nochmals gibt es Strafecke für Deutschland. Es wird unübersichtlich, doch der Ball will nicht rein. Und so geschieht es gleich auch bei der nächsten Ecke. Es soll einfach nicht sein. Aisling D'Hooghe pariert mit dem rechten Fuß.

Wiedemann verhindert das 0:3! Doch auch diese Überzahl hilft nicht. Dafür spielen die Deutschen einfach nicht gut genug. Und es bleibt bei zu vielen Fehlern. Auf der Gegenseite hat es Judith Vandermeiren auf dem Schläger, muss nur ins verwaiste deutsche Tor schießen. Doch Linnea Weidemann funkt mit einer großartigen Rettungsaktion dazwischen.

Gelbe Karte für Charlotte Englebert (Belgien)
Charlotte Englebert kassiert Gelb, wird bis zum Spielende zuschauen müssen. Folglich haben die Danas jetzt zwei Feldspielerinnen mehr auf dem Platz.

Doch die deutsche Strafecke wird schlecht ausgespielt. Zwar kommt Nike Lorenz dann noch zum Schuss, der landet auch im Tor, ist aber viel zu hoch angesetzt. Der Treffer zählt nicht, es bleibt beim 0:2.

Tatsächlich schaffen es die Danas jetzt in den Schusskreis. Und dann ist es Sonja Zimmermann, die einen belgischen Fuß erwischt. Das gibt die zweite deutsche Strafecke in dieser Partie.

Ohne Nathalie Kubalksi bekommen die Deutschen die Strafecke verteidigt. Nike Lorenz stoppt den Schuss. Kann das für die nötige Signalwirkung sorgen?

Valentin Altenburg geht volles Risiko, nimmt Torhüterin Nathalie Kubalksi zugunsten einer zusätzlichen Feldspielerin vom Platz. Doch Stine Kurz leistet sich nicht nur den Ballverlust, sondern bekommt kurz darauf im Kreis auch noch den Ball an den Fuß.

Es schaut beinahe schon mühelos aus, wie es Belgien in den Kreis schafft und in Person von Delphine Marien die Strafecke rausholt. Felicia Wiedermann bekommt den Ball an den Fuß. Das ist bereits die siebte Ecke und auch die bleibt ungenutzt. Die Red Panthers lassen da jetzt schon auch einiges liegen.

Weiterhin werfen die Deutschen alles nach vorn, riskieren eine Menge. Das umso mehr, weil immer wieder Ungenauigkeiten und Ballverluste stören und den Belgierinnen Umschaltmöglichkeiten geben.

Deutschland hatte erst eine Strafecke. Und die Danas schaffen es einfach nicht, weitere zu generieren. Eine solche aber könnte enorm helfen, hier noch einmal richtig in die Spur zu kommen.

Einen langen Ball holt Jette Fleschütz links im Kreis wunderbar herunter und setzt erneut zum Rückhandschuss an. Der abgefälschte Ball rauscht am Tor vorbei.

Kubalksi rettet abermals! Unübersehbar versuchen die Deutschen, noch eine Schippe draufzulegen. Jetzt soll der Anschlusstreffer erzwungen werden. Doch das eröffnet Belgien Räume zum Kontern. Delphine Marien entwischt, taucht frei vor Nathalie Kubalksi auf und scheitert an der deutschen Torhüterin.

Viertelfazit:
Nach wie vor rennen die deutschen Hockey-Frauen einem Torerfolg hinterher und liegen demnach weiterhin 0:2 gegen Belgien zurück. Im Kampf um Platz zwei in der Gruppe A hätte damit der Vize-Europameister die Nase vorn. Die Danas benötigen ein Unentschieden, also zwei Tore, um vor den Belgierinnen zu bleiben.

Links im Kreis probiert es Jette Fleschütz mit der Rückhand. Die Kunststoffkugel braust oben am kurzen Eck vorbei.

Aber natürlich lässt die DHB-Auswahl nichts unversucht. Unermüdlich versucht das Team von Valentin Altenburg, etwas auf die Beine zu stellen. Jetzt schafft man es in den Kreis. Charlotte Stapenhorst schießt aus der Drehung. Der Ball wird abgefälscht und verfehlt das Ziel.

Immer wieder wirken die Deutschen nicht wach genug im Kopf. Wiederholt sind die Belgierinnen einfach handlungsschneller, stehen dann auch besser zum Ball.

Doch wenig später taucht der Vize-Europameister erneut im Kreis auf, holt die nächste Strafecke raus. Deren Ausführung misslingt in der Folge aber völlig. Glück für Deutschland!

Bei einem abgefälschten Schuss von Ambre Ballenghien bekommt Viktoria Huse den Ball offenbar ans Schienbein. Das wollen die Belgierinnen mittels Videobeweis einklagen, haben diesmal aber keinen Erfolg. Die Videoschiedsrichterin kann das nicht klar erkennen.

Dann läuft die Strafzeit ab, die Red Panthers kommen ungeschoren davon.

Mit einer Frau mehr auf dem Platz spielen das die Deutschen jetzt mal gut, kommen durch Nike Lorenz zum Abschluss. Doch erneut ist Endstation bei Belgiens Torfrau.

Grüne Karte für Judith Vandermeiren (Belgien)
Jetzt gerät Deutschland wegen der Grünen Karte gegen Judith Vandermeiren für zwei Minuten in Überzahl.

Gute Chance für Fleschütz! Urplötzlich tauchen die Danas im Kreis auf. Jette Fleschütz hat freie Schussbahn. Doch Die Torhüterin Ausling D'Hooghe steht ihr im Weg und blockt das Geschoss mit dem Körper ab.

In dieser Phase gelingt es den Belgierinnen mühelos, das Spiel zu kontrollieren. So nimmt man reichlich Zeit von der Uhr und zapft weiter Selbstvertrauen der Deutschen ab.

Ballenghien trifft den Pfosten! Belgien erhebt Einspruch, nimmt mit Erfolg den Videobeweis und verschafft sich eine weitere Strafecke. Durch diese wird es richtig gefährlich. Ambre Ballenghien kommt in halbrechter Position zum Schuss und trifft den rechten Außenpfosten.

Auf belgischer Seite wird Delphine Marien rechts in den Kreis geschickt. Und die erwischt mit dem Ball das Bein von Stine Kurz. Das bedeutet eine Strafecke. Diese blockt in der Folge Linnea Weidemann gut ab.

Immer wieder rennen die Danas an, müssen nach Ungenauigkeiten einen neuen Anlauf nehmen. Ein Weg in den Kreis wird nach Wiederbeginn einfach nicht gefunden.

Sofort wollen die Deutschen die Initiative an sich reißen. Doch nach dem bisherigen Spielverlauf ist das so eine Sache mit dem Selbstvertrauen. Es gelingt einfach auch wenig. Bälle verspringen. Das wird ein schweres Stück Arbeit.

Halbzeitfazit:
Im Regen von Colombes liegen Deutschlands Hockey-Frauen im letzten Gruppenspiel gegen Belgien mit 0:2 zurück. Durch die erste Strafzeit kamen die Danas völlig vom Weg ab. Der Gegner nutzte die Überzahl, um richtig Fahrt aufzunehmen. Zwar fiel das erste Tor erst nach Ablauf der Strafe, war aber dennoch eine direkte Folge davon. Auch im weiteren Verlauf und im zweiten Viertel fanden die Deutschen nicht mehr zu ihrem Spiel zurück, fingen sich vielmehr in Unterzahl den zweiten Gegentreffer ein. Danach wollte trotz allen Bemühens und ausgiebigen Ballbesitzes einfach nichts gelingen. Somit droht den Mädels von Valentin Altenburg das Abrutschen auf Platz drei und im Viertelfinale der Gegner Argentinien.

Belgien lässt hinten nichts anbrennen, sucht dann gelegentlich mal den Weg nach vorn. So wird der Gegner beschäftigt. Die Red Panthers machen das derzeit ziemlich clever.

Alix Gerniers klaut Anne Schröder den Ball und marschiert los. Nach dem kurzen Querpass in den Lauf von Judith Vandermeiren, kommt diese halblinks im Kreis zum Schuss, erwischt den aber nicht sauber und verzieht deutlich.

Jetzt greifen die Danas über links an. Benedetta Wenzel spielt den Ball scharf vors Tor. Dort bekommt Charlotte Stapenhorst die Kunststoffkugel an den Fuß. Freischlag für Belgien!

So übersteht der Vize-Europameister die Strafe unbeschadet und darf seine Reihen nun wieder auffüllen.

In Überzahl belagern die Deutschen den generischen Schusskreis, doch der Weg hinein wird nicht sauber gefunden. Die Belgierinnen verteidigen stark und äußerst aufmerksam.

Grüne Karte für Charlotte Englebert (Belgien)
Erstmals gibt es Grün für die Red Panthers. Charlotte Englebert muss für zwei Minuten runter.

Über vermehrten Ballbesitz wollen sich die Deutschen nun wieder etwas Sicherheit verschaffen und arbeiten sich damit langsam nach vorn. Richtig Zug kommt allerdings nicht in die Aktionen.

Starke Parade von Kubalksi! Inzwischen ist die Strafe abgelaufen, dennoch bleibt Belgien dran. Alix Gerniers kommt halbrechts im Kreis zum Schuss. Nathalie Kubalksi wirft sich entgegen und pariert stark.

Tor für Belgien, 0:2 durch Ambre Ballenghien
In Überzahl spielt Stéphanie Vanden Borre den Ball Richtung Kreis. Über Umwege gelangt das Spielgerät zu Justine Rasir. Abermals wird das Ding dann abgefälscht. Den Rest erledigt Ambre Ballenghien stark, hat eine gute Ballkontrolle und schießt freistehend ein.

Grüne Karte für Benedetta Wenzel (Deutschland)
Abermals gerät Deutschland zwei Minuten in Unterzahl. Benedetta Wenzel kassiert die Grüne Karte.

Viertelfazit:
Nach einer Viertelstunde Spielzeit liegen Deutschlands Hockey-Frauen gegen Belgien mit 0:1 zurück. Die übertriebene Grüne Karte gegen Lisa Nolte bedeutete einen massiven Eingriff in diese Partie. Bis dahin hatten die Danas das Sagen, doch in Überzahl kamen die Belgierinnen stark auf, fanden richtig gut in die Partie. Und über ihre einzige Strafecke gelang ihnen dann auch das bislang einzige Tor.

Tor für Belgien, 0:1 durch Michelle Struijk
Danach entwickelt sich eine ziemlich offene Partie. Es geht rauf und runter. Delphine Marien holt eine Strafecke für die Red Panthers raus. Bei deren Ausführung pariert Nathalie Kubalksi einmal gut - und gleich noch einmal gegen Marien. Doch der Abpraller landet bei der freistehenden Michelle Struijk, die aus drei, vier Metern mühelos einschießen kann.

Dann haben es die Danas überstanden, die Strafzeit läuft ab. Umgehend mischen die Mädels von Valentin Altenburg wieder aktiv mit.

Mit einer Frau mehr auf dem Platz geben die Belgierinnen den Ton an, gelangen immer wieder in den Kreis. Charlotte Englebert kommt da auch zum Schuss, scheitert aber an Nathalie Kubalksi.

Grüne Karte für Lisa Nolte (Deutschland)
Für eine vergleichsweise harmlose Aktion bekommt Lisa Nolte gleich die Grüne Karte, was zwei Minuten Unterzahl für Deutschland bedeutet.

Insbesondere Delphine Marien zeigt sich da sehr aktiv, taucht jetzt auch links im Kreis auf, findet aber keine Anspielstation in der weißen belgischen Spielkleidung.

Mit der guten Offensivaktion im Gepäck gestalten die Danas die Partie im weiteren Verlauf tonangebend, kommen aber zu keiner Abschlusshandlung. Stattdessen schaffen sich kurz darauf die Belgierinnen Entlastung.

Dann schaffen es die Deutschen erstmals in den Kreis und holen sofort die erste Strafecke raus. Bei der Ausführung geht nicht alles glatt. So kommt unverhofft Viktoria Huse zum Schuss. Aisling D'Hooghe im belgischen Tor zeigt einen phänomenalen Reflex und wehrt den noch abgefälschten Ball mit dem Bein ab.

Anfangs tut sich wenig. Beide Mannschaften müssen erst einmal in die Partie finden. Der Weg in die Schusskreise wird bei Weitem nicht gefunden.

Für einen geordneten Ablauf der Partie in Colombes sollen die Schiedsrichterinnen Irene Presenqui aus Argentinien und Wanri Venter aus Südafrika sorgen. Als Videoschiedsrichterin fungiert Ayanna McClean aus Trinidad & Tobago.

Für beide Teams stehen in diesem Turnier drei Siege und eine Niederlage zu Buche. Das Nachsehen hatte man jeweils gegen die Niederlande – Deutschland mit 1:2, Belgien mit 1:3. Die Resultate gegen die anderen Kontrahenten, das deutsche Ergebnis zuerst genannt: Japan (2:0, 3:0), Frankreich (5:1, 5:0), China (4:2, 2:1).

Dagegen hat Deutschland schon große Triumphe gefeiert. Über allem steht der Olympiasieg 2004. Weltmeisterinnen waren die Danas auch schon (1976, 1981), doch seit Bronze 1998 blieb Edelmetall aus. Das gibt es bei Europameisterschaften nahezu regelmäßig – mit den Titeln 2007 und 2013 an der Spitze. Deutschland trifft hier heute als aktueller EM-Dritter auf den Vize-Europameister Belgien.

Belgiens Hockey-Frauen sind erst zum zweiten Mal nach 2012 bei Olympischen Spielen dabei und überstehen erstmals die Gruppenphase. Auf kontinentaler Ebene wussten die Red Panthers in der jüngeren Vergangenheit richtig zu gefallen. Zu einem großen Titel hat es zwar noch nicht gereicht, doch als Vize-Europameister 2017 und 2023 sowie EM-Dritter 2021 schnupperte man zumindest daran. WM-Bronze 1978 liegt dagegen schon sehr weit zurück.

Zwischen den beiden letztgenannten Mannschaften geht es nun noch darum, wer Zweiter oder Dritter wird. Den Deutschen reicht dafür bei Punktgleichheit und identischer Tordifferenz ein Remis, weil die Danas bislang genau einen Treffer mehr erzielt haben. Die Belgierinnen müssen also gewinnen. Beide Teams gehen mit dem Wissen um die Viertelfinalgegner in diese Partie. Als Gruppenzweiter wird man es mit Spanien zu tun bekommen, der Dritte trifft auf Argentinien.

Aus der Gruppe B hatten es bereits Australien, Argentinien, Spanien und Großbritannien ins Viertelfinale geschafft, in der Gruppe A ist diesbezüglich eben die letzte Entscheidung gefallen. Dank eines klaren 7:1-Sieges gegen Frankreich holte sich China als Tabellenvierter das letzte Ticket für die K.o.-Phase. Zuvor hatten das bereits der feststehende Gruppensieger Niederlande sowie Deutschland und Belgien realisiert.